Am 9. Oktober 1955, einem Sonntag, fand in Hamburg die erste öffentliche Ziehung der Lottozahlen „6aus49“ statt. Ein Waisenmädchen zog die 6 Richtigen: 13, 41, 3, 23, 12 und 16. Bei der sechsten Ziehung, am 13. November 1955, werden dann erstmals sechs Richtige getippt – und das gleich von drei Spielern. Viele Lottomillionäre folgen, durchschnittlich 110 in jedem Jahr. Lotto erobert rasch das deutsche Wirtschaftswunderland. Mit dem Siegeszug der Fernsehens entwickelt sich die Ziehung der Lottozahlen zum Straßenfeger; die Moderatorinnen werden zu Lottofeen und gehören zu den ersten deutschen Fernsehstars, Zeitungskioske werden zu Lotto-Annahmestellen und zu Sehnsuchtsorten.
Seit den 70er Jahren vermitteln auch unabhängige Lottovermittler Umsätze zum Wohl der staatlichen Landeslotteriegesellschaften und entwickeln neue, beliebte Produkte wie Lotto-Spielgemeinschaften. Als das Internet Verbreitung findet, sind es wiederum unabhängige Lottovermittler, die das Netz als Vertriebsweg entdecken und entwickeln. Bis zu 20 % der Lotterieumsätze wurden so von Vermittlern generiert. Zur Freude auch von Sportvereinen, Wohlfahrtsverbänden, von Kulturschaffenden und vielen anderen gemeinnützigen Einrichtungen, die seit der Geburtsstunde von Lotto mit den Erlösen großzügig unterstützt werden.